Tag

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Ein Tag bei den Waldwichteln

Es ist Montag und ich freue mich auf meinen Waldkindergarten. Ich habe diese Woche Wochendienst, ich muss spätestens um 8.30 Uhr im Wald sein, denn dann beginnt unser Morgenkreis.

Am Waldrand sehe ich noch Kinder, es sind Lilli, Niko, Klaus und Lena die über den Waldweg angelaufen kommen. Sie hängen ihre Rucksäcke an die Haken auf und schon sammeln wir uns zum Morgenkreis.

Wir singen unser Begrüßungslied und da ich Wochendienst habe, zähle ich alle Kinder und überlege, wer fehlt. Dann kommt der Wetterkalender dran. In den Kalender wird ein Stempel gemacht, der das aktuelle Wetter zeigt und vom Thermometer wird die Temperatur abgelesen. Ich schaffe es schon, die Zahlen in die Tabelle zu schreiben. Heute kann ich mir den Sonnenstempel aussuchen, den mag ich am liebsten.


Dann stimmen wir ab, wohin wir heute zum Spielen gehen wollen. Das machen wir jeden Tag. Dafür benutzen wir unsere „Entscheide-Steine“. Die Mehrheit ist für den Bach an der Eselswiese. Da gehe ich gerne hin, denn da kann man am Wasser spielen und die Tiere beobachten. Jetzt ist erstmal Zeit, das Tagesspiel zu ziehen, denn jeden Morgen machen wir alle gemeinsam noch ein Spiel.  Welch ein Glück. Ich ziehe „Mein rechter, rechter Platz ist frei“. Da ich das Spiel gezogen habe, darf ich anfangen, ich wünsche mir meinen Freund Klaus als Spinne herbei.

Nach dem Morgenkreis, der bis neun Uhr dauert, schnappen wir unsere Rucksäcke und den Bollerwagen. Im Bollerwagen ist die Erste-Hilfe-Tasche, außerdem sind da Wickeltasche, Wechselwäsche, Wasser, Seife und alles, was man im Wald so brauchen kann. Von der Lupe bis zum Werkzeug. Manchmal nehmen wir die Hängematten mit oder sehr viele Seile, dann bauen uns die Großen eine Kletterlandschaft auf.

Mit vollem Gepäck ziehen wir los. Unterwegs dürfen wir immer so weit laufen, bis wir an einen Haltepunkt kommen. Wir wissen sehr gut, wo wir halten müssen, und den jüngeren Kindern bringen wir das bei. Wir müssen auch über die Straße, da nehmen wir ein jüngeres Kind an die Hand und die Erwachsenen sperren die Straße. Wir gehen immer erst dann los, wenn kein Auto kommt oder alle Autos halten.

Am Bach der Eselswiese angekommen, ziehen wir die Rucksäcke aus und ich spiele mit meinen Freunden Pirat.

Um kurz nach halb 11 fangen wir an, das Frühstück vorzubereiten. Ich habe Wochendienst, darum lege ich einen Kreis aus Sitzkissen und suche von allen Kindern, die heute da sind, das Tischset aus dem Körbchen. Ich nehme mein Tischset, da ist mein Zeichen, die Libelle, drauf. Darauf packe ich meine Frühstücksdose und Trinkflasche aus. Dann gehe ich zum Händewaschen.

Während wir gemütlich zusammensitzen und uns unterhalten, beiße ich in mein Käsebrot. Wir lesen beim Frühstücken meistens ein Buch, zurzeit lesen wir den „Till Wiesentroll“ beim Frühstücken, das ist immer sehr gemütlich. Wenn alle aufgegessen haben, geht`s ab zum Klettern, Laufen, Balancieren oder was auch immer uns so einfällt.

Jetzt merke ich gerade, dass ich ziemlich k.o. vom Spielen bin, da singen uns schon die Erwachsenen zum Abschlusskreis herbei. Wir packen unseren Kram beisammen und ziehen den Rucksack an. Im Kreis erzählen wir kurz, was heute so los war und alle dürfen berichten, was gut oder doof für sie gelaufen ist. Mir fällt ein, dass ich heute gelernt habe, wenn ich einen Ast mit der Gabel an den Stamm lehne, hält das am allerbesten. Dann überlegen wir, welche Erwachsenen morgen im Wald sind und ob etwas Besonderes ist. Danach singen wir gemeinsam eins von unseren Abschlussliedern und machen uns auf den Rückweg.


Zwischen 12.30h und 13.00h werden die „Nicht Mittagskinder“ am Bauwagen abgeholt.

Ich bin heute Mittagskind. Als alle abgeholt sind, machen wir eine kleine Mittagspause, in der wir im zweiten Bauwagen eine „Ruhezeit“ machen können. Gerne höre ich da auch mal ein Hörspiel. Danach decken wir im Bauwagen den Tisch mit unseren Tischsets, stellen die „Henkelmänner“ mit unserem Mittagessen hin und waschen uns dann die Hände. Ich habe heute Lasagne mit, lecker! Nach dem Essen ist noch ein klein wenig Zeit zum Spielen.

Dann kommt meine Mutter. Ich freue mich schon auf morgen, da erleben wir Waldwichtel wieder einen aufregenden Tag in „unserem Wald“!

Manchmal ist unser Waldtag aber auch andersartig. Wir feiern Feste, laden Eltern oder Oma und Opa in den Wald ein, machen Ausflüge z.B. zu Gut Ophoven. Unsere großen Waldwichtel, die das nächste Jahr zur Schule kommen, machen einmal in der Woche eine Schulneulingsaktion. Da geht es um Feuerwehr oder Polizei und alles, wo sie sonst zu Lust haben. Nächstes Jahr bin ich auch Schulneuling, da freue ich mich schon drauf!

Für unsere Kinder - für eine schöne Zukunft